Pressemitteilung zur Ausstellung: "Hop Tac Bouf. Die Helden des frankobelgischen Comics"
Das Stadtmuseum Langenfeld zeigt ab Sonntag, 29. September 2024, unter dem Titel „Hop Tac Bouf. Die Helden des frankobelgischen Comics“ Alben, Zeitschriften und Sammelobjekte der frühen europäischen Comicszene. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem belgischen Raum, in dem die Comickultur seit den mittleren Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts durch seine Comiczeichner und die von ihnen entwickelten Figuren geprägt wurde und bis heute einen hohen Stellenwert genießt.
Ausgehend von den vier Zeitschriften Pilote, Tintin, Metal hurlant und Spirou, veranschaulicht die Ausstellung die Entwicklung und die Verbreitung des frankobelgischen Comics und seinen prägenden Charakter für das Genre, insbesondere in Europa. Mit der Veröffentlichung der ersten Mickey-Mouse-Geschichten im französischsprachigen Raum unter dem Titel Journal de Mickey im Jahr 1934, fanden die Comics aus dem Hause Disney auch hier eine breite Leserschaft. Bis dahin waren Bildergeschichten in erster Linie in Tageszeitungen und deren Beilagen abgedruckt, so auch die Abenteuer des Reportes Tintin – im deutschsprachigen Raum besser bekannt als Tim und Struppi, denen die jungen Leser seit 1929 in Le Petit Vingtième, der Kinderbeilage der katholischen Zeitung Le Vingtième Siècle, folgen konnten. Den Erfolg des Journal de Mickey vor Augen, gründete der Verleger Jean Dupuis 1936 das Journal de Spirou. Weitere Zeitschriften folgten und prägten mit ihren Serien die Comicwelt. Der Siegeszug des Bande dessinée hatte Fahrt aufgenommen.
Mit fortlaufenden Geschichten verschiedener Charaktere erscheinende Comicmagazine waren das ideale Medium der Zeit, um einer wachsenden Leserschaft die Bildergeschichten um Spirou, Tintin, Lucky Luke oder Asterix kostengünstig zugänglich zu machen. Ihren Zeichnern und Comickünstlern boten die Verlage ein relativ sicheres Einkommen und die Möglichkeit, ihre Ideen und Geschichten populär werden zu lassen. Die Zeitschriften Pilote und Metal hurlant erweiterten das Genre um experimentelle Bildwelten und erschlossen sich endgültig auch die erwachsene Leserschaft.
Heute sind die meisten Magazine vom Markt verschwunden. Lediglich Spirou hat sich halten können, reicht aber nicht mehr an die Auflagenhöhen aus den Glanzzeiten heran. Stand man der Comicliteratur lange Zeit skeptisch gegenüber und befürchtete durch den Konsum sogar eine Verdummung der Jugend, ist der Comic inzwischen weitestgehend als Kunstform anerkannt. In der Folge hat sich auch der Blick auf die Klassiker der Comicliteratur gewandelt. Rund um die Comics, ihre Bildwelten und Helden hat sich eine breite Fankultur entwickelt. Es gibt quasi nichts, was sich nicht mit dem Konterfei des vermeintlich kühnsten, klügsten oder lustigsten unter den Comichelden bedrucken ließe. Neben seltenen Sammlerstücken belegen hochwertige Druckgrafiken und Handzeichnungen von Comickünstlern die Vielschichtigkeit der Comickultur. Ergänzt wird die Ausstellung durch Hommagen des Künstlers Timo Wuerz an die Idole des frankobelgischen Comics.
Die Ausstellung „Hop Tac Bouf. Die Helden des frankobelgischen Comics“ im Stadtmuseum ist vom 29. September bis 22. Dezember 2024 dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Das umfassende Rahmenprogramm bietet Workshops, Vorträge, Events und Führungen für verschiedene Alters- und Zielgruppen zu Thema an. Die Eröffnung findet am Sonntag, 29. September 2024 um 11 Uhr statt. Die Künstler Timo Wuerz, Andreas Tolxdorf und Norbert Höveler zeichnen und signieren am Eröffnungstag als Special Guests. Der Eintritt zur Eröffnung und in die Ausstellung ist kostenlos.
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Ausstellungsdokumentation Comic Gaston