Reise und Transport - Verkehrsentwicklung in Bildern
Beginnend bei der Postkutsche, war das Stadtbild und der öffentliche Nahverkehr für Personen und Waren je nach Epoche durch unterschiedliche Fortbewegungsmittel geprägt. Während die Busse der Rheinbahn, der Wupsi und der Bahnen der Stadt Monheim das heutige Straßenbild mitprägen und die S-Bahn den Anschluss an die Regionalbahnhöfe Köln und Düsseldorf sichert, waren es in der Vergangenheit verschiedene Straßenbahntypen, auf welche die Einwohnerinnen und Einwohner zurückgreifen konnten.
Noch fuhr die Postkutsche durch Langenfeld als am 31. Mai 1904 die Gemeinde Monheim zunächst eine gleislose Bahn zwischen Monheim und dem Staatsbahnhof Langenfeld eröffnete. Der zu jener Zeit noch auf Monheimer Gebiet liegende Bahnhof war für die Region ein wichtiger Zugang zum Fernverkehr. Die „Gleislose“, fuhr auf einer Strecke von 4,5 km. Doch die 10 Tonnen schwere, elektrisch betriebene Bahn mit ihren eisenbereiften Rädern hinterließen so große Schäden an den Fahrbahnen, dass der Betrieb bereits nach vier Jahren wiedereingestellt wurde.
Doch wie sollte es ohne Postkutsche und „Gleislose“ weitergehen?
Schon bald nach dem Ende der „Gleislosen“ wurde mit dem Bau einer elektrischen Normalspurbahn, der Kleinbahn begonnen. Am 5. Dezember 1908 wurde sie eingeweiht. Sie verband Hitdorf mit Monheim und von da ging es weiter zum Bahnhof in Langenfeld. In den Jahren 1911 und 1912 wurde diese Linie von Hitdorf nach Rheindorf und von Monheim nach Baumberg verlängert. Man konnte also mit der Kleinbahn, vom Rhein bis zum Bahnhof Langenfeld gelangen.
Mit der Straßenbahn von Opladen nach Ohligs
Am 23. September 1907 erklärt sich der „Minister für öffentliche Arbeiten“ mit dem Bau einer Straßenbahnlinie von Opladen nach Langenfeld einverstanden. Die Weiterführungen nach Immigrath und Landwehr bis nach Ohligs und Höhscheid wurde schon bald in Angriff genommen und im Juni 1910 wurde ein Bau- und Betriebsvertrag zwischen der Kreisverwaltung als Trägerin der Bahn und dem Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswerk (RWE) als Betreiberin für die Kleinbahn Opladen – Immigrath - Ohligs abgeschlossen.
Eine bauliche Herausforderung war die Überquerung der Eisenbahnlinie in Immigra
th die man schließlich mit einer Brücke, einem Eisenkonstrukt mit einem Gewicht von 1.600.000 Kilogramm und einer Länge von 130 Metern meisterte.
Am 22. Juli 1911 wurde die S-Bahn-Strecke Opladen-Immigrath erstmals in Betrieb genommen, es folgten am 8. September 1911 eine Strecke von Immigrath nach Ohligs und am 21. März 1913, eine von Landwehr nach Höhscheid. Der Andrang an den Osternachmittagen war so groß, dass die Straßenbahn im Viertelstundentakt verkehrte.
Im ersten Weltkrieg wurde der größte Teil der Schaffner durch Schaffnerinnen ersetzen, da die meisten Männer einberufen wurden, außer auf der Strecke Landwehr-Höhscheid, wegen der „ungünstigen Neigungsverhältnisse“.
Zu Beginn der 1950er Jahre begannen die Diskussionen um den Fortbestand der Straßenbahnlinien, die Straßenbahnen sollten durch Busse ersetzt werden. Am 10. Juli 1955 bimmelte die Straßenbahn mit Girlanden und Trauerflor geschmückt, ein letztes Mal.
In 44 Jahren beförderte sie etwa 125 Millionen Passagiere und legte 32 Millionen Wagenkilometer zurück.