In den Bann dieses Zaubers geschlagen
Nidden - Künstlerkolonie auf der Kurischen Nehrung
26. Februar - 20. Mai 2012
- in Kooperation mit dem Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg -
"Wer war nicht in den Bann dieses Zaubers geschlagen, der seinen Fuß auf dieses Eiland setzte?", schrieb der Maler Ernst Mollenhauer über das ursprüngliche Fischerdorf Nidden (heute Nida, Litauen) auf der Kurischen Nehrung.
Die Ausstellung im Kulturellen Forum Langenfeld zeigt vom 26. Februar bis 20. Mai 2012 in Kooperation mit dem Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg rund 40 Werke von Künstlern, die Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts in der dort entstandenen „Künstlerkolonie“ gearbeitet haben.
Die Dünenlandschaft der Nehrung wurde schon im 19. Jahrhundert als „preußische Sahara“ bezeichnet und zog viele Besucher in ihren Bann. Der Maler Heinrich Krüger, Schüler der Königsberger Kunstakademie, war einer der ersten, die ab Mitte der 1880er Jahre dort lebten. Er lud weitere Künstler ein, die Nehrung als Mal-Paradies zu entdecken. Die Dünen, das Meer und die pittoresken Dörfer und Kähne waren ein beliebtes und ergiebiges Sujet. Die Weite des Blicks, die starken Farben und das überwältigende Licht in dieser eigenwilligen Landschaft boten für die Malerinnen und Maler immer neue Anreize und Motive. Die Bezeichnung „Künstlerkolonie“ verdankt Nidden dem Gastwirt Herrmann Blode, der in seinem 1867 gegründeten Hotel alle Künstler willkommen hieß und ein Atelier sowie eine gemütliche Künstlerecke einrichtete. In einem Ausstellungskatalog sind immerhin 119 Maler und Malerinnen aufgelistet, die nach Nidden und auf die Kurische Nehrung pilgerten, darunter auch bekannte Namen wie Lovis Corinth, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Die meisten Künstler, die den Sommer auf der Kurischen Nehrung verbrachten, kamen in den Jahren zwischen etwa 1925 und 1940. Der Gasthof Blode blieb bis 1945 das Zentrum der Künstlerkolonie Nidden, dann war mit der Eroberung der Kurischen Nehrung durch die Rote Armee ihr Ende vorerst besiegelt. Viele Künstler schufen jedoch auch nach dem Krieg Erinnerungen an Nidden, die teilweise eindrucksvoller denn je erscheinen.